Zwischen den Kriegen
Im Ersten Weltkrieg (1914-1918) ging eine Aera unter. Ganz zweifellos war auch in Aplerbeck vor dem Krieg nicht alles so, wie es später mit dem Ausdruck „gute alte Zeit“ so häufig beschworen wurde. Je länger der Krieg dauerte, desto kritischer wurde die Lage auch in der Heimat. Die dauernde Abwesenheit tausender Arbeitskräfte aller Berufssparten, die als Soldaten an der Front eingesetzt waren, konnte immer schlechter kompensiert werden. Das hatte schwerwiegende Auswirkungen auf die Wirtschaft, aber auch auf die soziale Lage.
Bei Kriegsende strömten die Soldaten in die Heimat zurück. Nicht alle wollten sich in das neue politische System einfügen, wie das Beispiel Kapp-Putsch zeigt, der auch in Aplerbeck blutige Folgen hatte. Die Erholung der Wirtschaft kam u. a. wegen der hohen Reparationszahlungen an die Kriegsgegner nur sehr langsam voran. Eine unvorstellbare Inflation setzte ein und ruinierte viele. Zur Sicherung ihrer Ansprüche besetzten Franzosen und Belgier das Ruhrgebiet (1923/24). Aplerbeck, überwiegend besetzt, wurde dabei zu einem Grenzort.
Nach dem Abzug der Besatzungsmacht war der Nährboden bereitet für exzessive politische Auseinandersetzungen. Politisch motivierte Saalschlachten und Straßenkämpfe ereigneten sich immer wieder. Von „goldenen Zwanzigern“ war in Aplerbeck dagegen nichts zu spüren.
Die NSDAP hatte auch in Aplerbeck Fuß gefasst. Aus der Sektion wurde 1932 die „NSDAP-Ortsgruppe Aplerbeck(-Sölde)“. Die Verfolgung der Andersdenkenden und der Unerwünschten setzte gleich 1933 massiv ein. Und nach wenigen „friedlichen“ Jahren kam es erneut zu einem großen Krieg, der ebenfalls Spuren in Aplerbeck hinterließ – viele und massive!