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Amt und Bürgermeister

Aplerbeck damals Die ersten Bürgermeister

Die Mairie (Bürgermeisterei) Aplerbeck wurde in napoleonischer Zeit eingerichtet. Der erste Bürgermeister war allerdings ein heimischer Adliger, der auch im Amt blieb, als die Preußen wieder die Herren in Westfalen waren.

Lesen Sie hier mehr: Die ersten Bürgermeister, 1808-1829

Aplerbeck damals Loebbecke, Eduard, Bürgermeister/Amtmann 1829-1865

Von 1829 bis zu seinem Tode im Jahre 1865 stand Eduard Loebbecke als Bürgermeister/Amtmann an der Spitze der Bürgermeisterei/des Amtsbezirks Aplerbeck. Als er sein Amt antrat, war der Bezirk noch fast rein landwirtschaftlich geprägt. Neben der Landwirtschaft gab es nur Ansätze von gewerbsmäßigem Kohlenbergbau.

Aus der ersten Hälfte seiner Amtszeit haben sich nur wenige Hinweise auf Loebbeckes Tätigkeit überliefert. Die zweite war dagegen ganz anders geprägt: Aplerbeck bekam ein Amtshaus, eine Sparkasse, mit der Rektoratschule seine erste weiterführende Schule, einen Bahnhof, ein Hochofen- und Stahlwerk u. v. m. Überall setzte Eduard Loebbecke Akzente, nicht nur aufgrund dienstlicher Verpflichtung, sondern auch durch persönliches Engagement.

Eduard Loebbecke hatte wesentlichen Anteil an der Weichenstellung, die Aplerbeck – Amt wie Gemeinde – in das Industriezeitalter führte.

Aplerbeck damals Gutjahr, Adolf, Amtmann 1866-1902

Als Sohn des Amtmanns von Castrop und Schwiegersohn von Eduard Loebbecke und obendrein durch eine fundierte Ausbildung im Verwaltungsfach gerüstet war Adolf Gutjahr sicherlich eine gute Wahl bei der Neubesetzung der Aplerbecker Amtmannsstelle. Doch schon der Start in den neuen Aufgabenbereich wurde ihm nicht leicht gemacht, denn in der Interimszeit nach dem Tode Loebbeckes war die Amtsverwaltung in große Unordnung geraten. Es folgte die für ihn sehr arbeitsintensive Verkleinerung des Amtsbezirks durch die Abgabe von fast der Hälfte des Amtsbezirks an das neu gegründete „Hellwegamt Brackel“.

In dem immer komplexer werdenden Umfeld musste der engagierte Amtmann schwere Konflikte durchstehen, teilweise auch durchleiden. Da drängt sich die Frage auf, warum er überhaupt mehr als 35 Jahre lang im Amt blieb!

Adolf Gutjahr ist der einzige der Aplerbecker Bürgermeister/Amtmänner, nach dem hier eine Straße benannt wurde.

Aplerbeck damals Leonhard, Wilhelm, Amtmann 1902-1925


Quelle: Stadtarchiv Dortmund, Bestand 499, Nr. 45

Wilhelm Leonhard war der dritte langjährige Aplerbecker Amtmann in Folge. Seine Amtszeit wurde im Wesentlichen von Krisen geprägt. Aufgrund seiner lange Zeit in Familienbesitz, jetzt im Stadtarchiv aufbewahrten Papiere, lässt sich sein Werdegang vergleichsweise gut nachvollziehen.

Lesen Sie hier mehr: Amtmann Leonhard, 1902-1925

Aplerbeck damals Dellwig, Friedrich, Bürgermeister 1925-1929

Letzter Bürgermeister Aplerbecks war der Zentrumspolitiker Friedrich Dellwig. Seine Amtszeit war geprägt von einem Skandal und endete 1929, weil Aplerbeck nach Dortmund eingemeindet wurde und deshalb keinen eigenen Bürgermeister mehr benötigte. Dellwig blieb aber auch nach 1929 noch Gesprächsthema.

Lesen Sie hier mehr: Bürgermeister Friedrich Dellwig, 1925-1929

Aplerbeck damals Das Gefängnis mit Amtsstube, 1834-1855

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden im Bürgermeistereibezirk Aplerbeck festgenommene Verbrecher in einem angemieteten, wenig sicheren Raum verwahrt. Dieser unhaltbare Zustand sollte durch den Bau eines Gefängnisses aus der Welt geschafft werden. Dem Bürgermeister Loebbecke gelang es, in dem Neubau auch eine Amtsstube unterzubringen. Das war der erste Schritt zum Amtshaus.

Lesen Sie hier mehr: Gefängnis (1834-1855)

Aplerbeck damals Der Standesamt-Anbau, 1874-1878

Als 1874 in Aplerbeck das Standesamt für den ganzen Amtsbezirk eingerichtet werden musste, fehlte es in dem schon längst viel zu klein gewordenen Gefängnis-Amtshaus an geeigneten Räumen. Ein Anbau – beinahe ein Zwilling des bestehenden Gebäudes – wurde errichtet.

Lesen Sie hier mehr: Standesamt (1874-1878)

Aplerbeck damals Straßenfront des alten Amtshauses, 1874

Die Straßenfront der heutigen Häuser Aplerbecker Marktplatz 16 (links) und 17 nach einer Bauzeichnung des Kreisbaumeisters Genzmer vom 22. Juni 1874.

Quelle: Stadtarchiv Dortmund, Bestand 16, lfd. Nr. 261 (überarbeitet durch Klaus Winter, Dortmund)

Aplerbeck damals Straßenfront des alten Amtshauses, 2008

 
Die Häuser Aplerbecker Marktplatz 16 (erbaut 1851) und 17 (erbaut 1874) im August 2008. Ihr Alter können sie kaum verleugnen, aber ihren ursprünglichen Zweck sieht man ihnen nicht mehr an.
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Aufnahme: Klaus Winter, Dortmund

Aplerbeck damals Grundrisse des alten Amtshauses, 1882

Grundrisspläne des Erd- und Obergeschosses der beiden Amtshaus-Teile nach einer Zeichnung des Architekten L. Becker, Aplerbeck, aus dem Jahre 1882.

Quelle: Stadtarchiv Dortmund, Bestand 16, lfd. Nr. 261 (überarbeitet durch Klaus Winter, Dortmund)

Aplerbeck damals Bergschäden, 1890

Zwei Großzechen bauten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter Aplerbeck Kohle ab. Die Folgen des Bergbaus zeigten sich auch an der Oberfläche: Brunnen versiegten und an Hausmauern bildeten sich Risse. Auch das Amtshaus mit Gefängnis und Standesamt blieb nicht verschont.

Lesen Sie hier mehr: Bergschäden am Amtshaus (1890-1896)

Aplerbeck damals Der Amtshaus-Neubau, 1899-1907

Die Bevölkerung im Amtsbezirk wuchs ständig und ebenso nahm der Arbeitsaufwand der Verwaltung zu. Die bisherigen Räumlichkeiten genügten den Anforderungen in keiner Weise mehr. Ein weiterer Anbau war aber nicht möglich. Der Plan, einen großzügig bemessenen Neubau zu errichten, nahm deshalb zwangsläufig Formen an.

Lesen Sie hier mehr: Neubau (1899-1907)

Aplerbeck damals Das neue Amtshaus am Mühlenteich, um 1910

Das 1906/07 erbaute Aplerbecker Amtshaus kurz nach seiner Fertigstellung. Das Ansichtskarten-Motiv zeigt den Neubau hinter dem alten Mühlenteich, der dort lag, wo sich heute der Marktplatz befindet. Am linken Bildrand das alte Kriegerdenkmal, die sogenannte „Germania“.

Quelle: Sammlung Klaus Winter, Dortmund

Aplerbeck damals Das Amtshaus mit Wasserspiel, 2013

So präsentierte sich der Aplerbecker Marktplatz mit Amtshaus und Wasserspiel im Sommer 2013.

Aufnahme: Klaus Winter, Dortmund

Aplerbeck damals Das Bürgermeisterhaus, 1838-1929

Der Bürgermeister und spätere Amtmann Eduard Loebbecke hatte es erbaut und als erster mit seiner Familie bewohnt. Sein Schwiegersohn und Nachfolger als Amtmann von Aplerbeck, Adolf Gutjahr, bewohnte es ebenfalls über Jahrzehnte. Amtmann Leonhard, Nachfolger von Gutjahr, kam 1902 nach Aplerbeck und zog hier ein. Schließlich wurde Amtmann Dellwig, der sich wieder Bürgermeister nennen durfte, der nächste Hausherr.

Lesen Sie hier mehr: Das Bürgermeisterhaus (1838-1929)

Aplerbeck damals Amtmann Leonhard vor seinem Wohnhaus

Amtmann Leonhard mit seinem Jagdhund an der Haustür seines Wohnhauses, das damals der Amtsverwaltung Aplerbeck gehörte und ihm als Dienstwohnung überlassen wurde.

Quelle: Stadtarchiv Dortmund, Bestand 499, Nr. 45 (vorher: Sammlung Klaus Winter, Dortmund)

Aplerbeck damals Amtshäuser und Bürgermeisterhaus, 1960er Jahre

Am Aplerbecker Marktplatz gegen Ende der 1960er Jahre. Das eher unscheinbare Bürgermeisterhaus ist mit „X“ gekennzeichnet. Rechts schließt sich das Amtshaus von 1906/07 (1) an. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite das Amtshaus von 1851/74 (2a/2b). Vorne links die nördliche Spitze des alten Marktplatzes.

Quelle: Sammlung Wolfgang Noczynski, Dortmund

Aplerbeck damals Bürgermeisterhaus kurz vor dem Abbruch, 1980

Das Haus Aplerbecker Markt 20 (vor der Eingemeindung: Markt 34) zu Beginn der 1980er Jahre und somit kurz vor dem Abriss. Hinter den beiden Fenstern links der Haustür lagen die Behandlungsräume des Zahnarzts Dr. Düsberg, hinter den beiden Fenstern rechts das Wartezimmer.

Quelle: Dr. Ulrich Düsberg, Dortmund